Agile Change Agent Training: Meine Erfahrung

Können Sie uns etwas über Ihren Hintergrund und Ihre aktuelle Rolle erzählen?

Ich unterstütze datengetriebene Transformationen in der Schweizer Versicherungs- und Finanzbranche und konzentriere mich dabei auf die Identifikation und Realisierung des Datenwerts in spezifischen Geschäftsbereichen entlang der Wertschöpfungskette. Beispielsweise helfe ich bei der strategischen Investitionsplanung durch die Integration von Datenwertschöpfung in das Lean Portfolio Management oder arbeite mit Teams zusammen, um den Mehrwert von Daten in Epics (Initiativen) zu identifizieren — und bringe dabei strategische Ziele mit der operativen Umsetzung in Einklang.

 In einem Projekt entwickelten wir ein „Data-Value Framework" für einen großen Versicherer, um den Datenwert zu klären und zu priorisieren.

Aber Daten allein reichen nicht aus, um aus Daten Wettbewerbsvorteile zu machen: Ich helfe Organisationen beim Aufbau flexibler Governance-Strukturen (Rollen, Prozesse, agile Formate), die sich an Teams und Arbeitsabläufe anpassen, anstatt diese starr durchzusetzen. Gleichzeitig pflege ich einen engen Austausch mit wissenschaftlichen Einrichtungen, um neueste Forschung zu Data und AI für die praktische Umsetzung zu validieren und über regulatorische Trends auf dem Laufenden zu bleiben.

Wie haben sich die Schulung und Zertifizierung auf Ihre Arbeit und Laufbahn ausgewirkt?

Die APMG Agile Change Management Methodik ermöglichte es mir, mit Stakeholdern zusammenzuarbeiten, um den Wert jeder Initiative aufzudecken und Prioritäten zu setzen. Heute schließt dieser Ansatz eine kritische Lücke in meiner Arbeit und ermöglicht es mir, strategische Ziele mit operativen Realitäten zu verbinden – sei es von oben nach unten oder von unten nach oben. Die Kombination aus agilen Methoden und praxisnaher Anwendung schafft einen direkten Weg von der Planung zur Umsetzung.

Gab es eine wichtige Lernerfahrung, die bei Ihnen Anklang gefunden hat?

Agile Change Management ist keine Methode, sondern eine Denkweise: Der Change Agent fungiert als Moderator und bringt Initiativen mit dem spezifischen Kontext in Einklang. Das spiegelt sich in meiner Arbeit wider, insbesondere beim Ausbalancieren strategischer Planung mit lokaler Umsetzung.

a) Flexibilität: Transformationen erfordern Anpassungsfähigkeit, um mit Teamkulturen und -strukturen im Einklang zu stehen.

b) Datenwert: Erkenntnisse werden von oben nach unten und von unten nach oben aufgedeckt, immer im Einklang mit der strategischen Ausrichtung.

c) Governance und Compliance: Rahmenwerke für Datenschutz oder KI-Regulierungen müssen Compliance-Anforderungen mit operativen Realitäten in Einklang bringen.

Mein Fazit: Der Erfolg hängt nicht von einem perfekten Modell ab, sondern von der Bereitschaft der Beteiligten zur Anpassung. Der Agile Change Manager fördert dies durch kontinuierliche Reflexion – ein Prozess, der Vertrauen und Verantwortlichkeit aufbaut.

Würden Sie die Agile Change Agent-Zertifizierung anderen empfehlen und welchen Rat würden Sie Führungskräften geben, die diese Zertifizierung in Erwägung ziehen?

Die Agile Change Agent-Zertifizierung ist unverzichtbar für Führungskräfte, die agile Veränderungen vorantreiben, insbesondere bei der digitalen Transformation. Sie bietet ein Rahmenwerk, um Stakeholder über Silos hinweg einzubeziehen und Initiativen in menschlichen Bedürfnissen zu verankern.

Ein praktisches Beispiel: Bei einem Cloud-Projekt eines Versicherers habe ich lokale Change Manager aus dezentralen Filialen integriert. Widerstand gegen zentrale Vorgaben wurde mit APMGs nutzenorientiertem Ansatz angegangen. Kollaborative Workshops hoben Synergien hervor und ermöglichten eine effizientere Ressourcennutzung bei Schulungen durch die Einbeziehung lokaler Anforderungen.

Führungskräfte, die Veränderungspläne gestalten, die agile Praktiken einbetten und gleichzeitig auf reale Gegebenheiten eingehen, finden hier umsetzbare Inspiration.